Reflections

Als ich dieses Foto am Almsee im Toten Gebirge im Winter aufnahm, war ich sofort von der düsteren Stimmung fasziniert. Die Berge waren nur leicht mit Schnee bedeckt, was den rauen Charakter der Landschaft noch betonte. Der Himmel war wolkenverhangen und dunkel, was der Szenerie eine fast mystische Aura verlieh.
Im Zentrum des Bildes befand sich eine kleine Insel, auf der einige dürre Bäume standen. Diese Bäume, kahl und scheinbar leblos, wirkten wie stille Wächter der winterlichen Ruhe. Ihre nackten Äste spiegelten sich im stillen Wasser des Sees wider, wodurch die Szene eine fast surreale Qualität erhielt. Die Spiegelung im Wasser war so klar, dass es schwer war, die Grenze zwischen Realität und Reflexion zu erkennen.
Während ich dort stand und die Stille auf mich wirken ließ, dachte ich an Konrad Lorenz, den berühmten Verhaltensforscher, der viel Zeit am Almsee verbrachte. Für Lorenz war der Almsee nicht nur ein Forschungsort, sondern auch eine Quelle der Inspiration. Hier studierte er das Verhalten von Graugänsen und anderen Tieren, wobei er tiefere Einblicke in die Natur und ihre Geheimnisse gewann. Die unberührte und friedliche Umgebung des Almsees bot ihm die perfekte Kulisse für seine bahnbrechenden Studien.
In diesem Moment fühlte ich eine besondere Verbindung zu diesem Ort und den Entdeckungen, die Lorenz hier machte. Es war, als ob die Landschaft selbst eine Geschichte erzählte, die von den Zyklen der Natur und dem ewigen Wechsel von Leben und Tod handelt. Der Almsee im Winter, mit seiner düsteren Atmosphäre und der stillen Insel, bleibt in meinem Gedächtnis als ein Ort der tiefen Besinnung und inneren Einkehr.

