Landscape

Renvyle

Es war ein Moment, den man nicht so schnell vergisst. Der Weg dorthin war alles andere als einfach. Mit der Ausrüstung auf dem Rücken kletterte ich über steile, bröselige Felsabschnitte, jeder Schritt musste bedacht sein. Ein falscher Tritt, und es hätte böse enden können. Aber als ich endlich den versteckten Küstenabschnitt von Renvyle in Irland erreichte, wusste ich, dass es sich gelohnt hatte.

Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen, ihr warmes Licht brach durch die dichten, dramatischen Wolken. Ich stellte meine Kamera auf und brachte den ND-Filter an, bereit für eine Langzeitbelichtung. Durch den Filter verwandelte sich die raue See in eine Nebelwolke, die sanft das goldene Licht der untergehenden Sonne aufnahm. Es war, als wäre das Wasser selbst zum Spiegel geworden, so weich und doch voller Kraft.

Die runden Felsbrocken im Vordergrund schimmerten wie polierte Spiegel, die das Sonnenlicht zurückwarfen. Jeder von ihnen war wie ein eigenes kleines Kunstwerk. Weiter draußen, wo die Felsen schroffer und zerklüfteter waren, führten sie meinen Blick direkt in den Sonnenuntergang hinein. Die Wolken darüber wirkten fast bedrohlich, doch genau das machte die Szene so besonders. Sie waren teils dunkel und schwer, teils vom letzten Lichtstrahl der Sonne erleuchtet.

Dieser Ort, versteckt und schwer zugänglich, war voller Magie. Während die Kamera das Bild aufnahm, ließ ich den Moment auf mich wirken.