Brightin Star 9mm f/5.6

Der Kauf eines Ultraweitwinkel-Objektivs für Vollformat war für mich eine bewusste Entscheidung, da ich meine Landschafts- und Architekturfotografie erweitern wollte. Das Brightin Star 9mm f/5.6 fiel mir aufgrund seines günstigen Preises (ca. 380US$ vs. dem stärksten Competitor mit 800Euro Laowa 5.6 FF-RL ) und der kompakten Bauweise ins Auge. Im Vergleich zu anderen Ultraweitwinkeln mit ähnlicher Brennweite war es eine attraktive Option, vor allem auf einer preislichen Basis. Besonders für E-Mount gibt es nur wenige Objektive dieser Art, was es zu einer umso spannenderen Wahl macht. Nachdem ich es nun einige Monate genutzt habe, möchte ich meine Eindrücke teilen.
Verarbeitung und Handhabung
Das Brightin Star 9mm f/5.6 überrascht mit einer soliden Metallkonstruktion. Es fühlt sich hochwertig an und vermittelt ein robustes Handling, trotz seines leichten Gewichts von rund 400 g. Die manuelle Fokussierung läuft angenehm weich, und der Blendenring rastet sauber in den jeweiligen Stufen ein. Ein Filtergewinde fehlt aufgrund der stark gewölbten Frontlinse, was bei solchen Brennweiten jedoch üblich ist. Filterhalter gibt es für diese Objektiv – leider – keinen, was auch bei 9mm Brennweite wahrscheinlich wegen der Vignettierung nicht funktionieren würde. Als Alternative gibt es eine 34mm Gewinde auf der Anschlussseite in das ein Filter eingeschraubt werden kann. Glücklicherweise ist auch ein ND1000 Filter in der Lieferung enthalten bzw, sind neuerdings um 390US$ eine ND64 und ein „Natural Night“ Filter neben dem ND1000 Filter inkludiert. Man muss ich also wegen dem Filter vorab nicht den Kopf zerbrechen, wer allerdings Filter in einer andere ND Stufe sucht wird wohl nicht fündig werden, ich zumindest haben keinen gefunden. Für meinen Geschmack ist der ND1000 Filter gut, vor allem für Landschaftsfotographie, für Architekturfotographie würde ich mir allerdings Filter mit höheren ND Faktor wünschen.

Die geringe Größe macht das Objektiv sehr reisefreundlich, und in Kombination mit einer spiegellosen Kamera ergibt sich ein sehr handliches Setup. Allerdings ist die Streulichtempfindlichkeit relativ hoch – ein Problem, das durch die fehlende Gegenlichtblende verstärkt wird. Was leider auch fehlt, ist eine Dichtung, ohne die ein Outdooreinsatz nur unter guten Bedingungen möglich ist.
Optische Leistung
Mit seiner Brennweite von 9mm bietet das Brightin Star eine beeindruckend weite Perspektive, die sich perfekt für enge Innenräume und dramatische Landschaftsaufnahmen eignet. Die Schärfe in der Bildmitte ist bereits bei Offenblende gut, während die Ränder etwas nachlassen, insbesondere bei f/5.6. Abgeblendet auf f/8 oder f/11 verbessert sich die Bildqualität sichtbar, und die Detailschärfe zieht sich dann gleichmäßiger bis in die Ecken. Hinzu kommt, dass sich ab ca. f/8 großartige lange Sonnensterne erzielen lassen, nochmals ein Pluspunkt im Bereich Ästhetik.
Die Verzeichnung ist für ein Objektiv dieser Kategorie bemerkenswert gut kontrolliert. Zwar gibt es eine sichtbare tonnenförmige Verzeichnung, doch diese ist in der Nachbearbeitung gut korrigierbar. Zudem handelt es sich um ein rectilineares Objektiv, das gerade Linien im Bild weitgehend beibehält – ein wichtiger Vorteil für Architektur- und Innenaufnahmen. Chromatische Aberrationen treten in extremen Kontrastsituationen auf, bleiben aber insgesamt auf einem akzeptablen Niveau.
Ein Highlight ist die Naheinstellgrenze von nur 20 cm, die interessante Weitwinkel-Makroaufnahmen ermöglicht. Das Spiel mit Vorder- und Hintergrund wird dadurch sehr reizvoll, insbesondere wenn man bewusst mit den Perspektiven arbeitet.
Manuelle Fokussierung
Herausforderung oder Vorteil? Da das Brightin Star 9mm f/5.6 ein rein manuelles Objektiv ist, erfordert es eine gewisse Eingewöhnung. Für Landschafts- und Architekturfotografie stellt dies jedoch kaum eine Einschränkung dar, da man in der Regel mit hyperfokaler Distanz arbeitet. Bei f/5.6 und 9mm ist der Schärfebereich so groß, dass präzises Fokussieren oft nicht notwendig ist.
Fazit
Das Brightin Star 9mm f/5.6 ist ein spannendes Ultraweitwinkel-Objektiv mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Die kompakte Bauweise, solide Verarbeitung und die beeindruckende Perspektive machen es zu einer tollen Wahl für Landschafts- und Architekturfotografen. Wer mit den Einschränkungen der manuellen Fokussierung leben kann und sich an einer gewissen Randunschärfe bei Offenblende nicht stört, erhält ein vielseitiges Werkzeug für kreative Aufnahmen. Besonders für Fotografen, die ein günstiges und kompaktes Ultraweitwinkel suchen, ist das Brightin Star eine empfehlenswerte Option.
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