Wanderlust

Während meines Irlandurlaubs an der rauen Küste von County Clare habe ich ein besonderes Foto aufgenommen, das ich „Wanderlust“ – auf Deutsch „Fernweh“ – genannt habe. In diesem Bild steht eine einzelne Person am äußersten Ende der zerklüfteten Felsausläufer, die sich dramatisch ins Meer erstrecken. Die Felsen, bedeckt von moosgrünen Algen und durchzogen von rötlichen und grauen Steintönen, bilden eine natürliche Linie, die den Blick unweigerlich auf das Zentrum des Bildes zieht. Dort, in stiller Erhabenheit, blickt die Figur hinaus auf den endlosen Ozean.

Das Meer selbst erscheint durch die Langzeitbelichtung beinahe surreal, wie ein stiller, glatter Teppich, der sich sanft unter den brodelnden Wolkenhimmeln ausbreitet. Der Horizont, dunkel und wolkenverhangen, verleiht dem Ganzen eine wilde und ungezähmte Atmosphäre, als ob die Natur sich in all ihrer unbändigen Kraft und Schönheit zeigt. Die Algen, die wie kleine Farbtupfer auf den felsigen Vorsprüngen leuchten, bringen einen lebendigen Kontrast zu den kühlen, steinigen Tönen der Landschaft.

Es ist ein Moment, der die Sehnsucht nach Weite, nach Ferne und unbekannten Horizonten einfängt – eine Einladung, sich in der unendlichen Weite zu verlieren und gleichzeitig tief verbunden mit der Erde zu bleiben.