Landscape

Winterweizen

Winterweizen

Es war ein Dezembermorgen, kurz vor dem Jahreswechsel. Wie so oft in Oberösterreich warteten wir sehnsüchtig auf Schnee, der doch endlich die Landschaft in ein weißes Kleid hüllen sollte. Stattdessen legte sich dichter Nebel über die Hügel, und eine frostige Kälte der Nacht ließ das Land in Rauhreif erstarren.

Ich schnappte meine Kamera und machte mich auf den Weg zu einem meiner Lieblingsorte, einem kleinen Hügel mit einer Baumgruppe, die ich schon oft fotografiert hatte. Doch heute war etwas anders, denn Farben waren atemberaubend: das zarte Grün des Winterweizens, das kühle Weiß des Rauhreifs und der warme Ton des Sonnenlichts, das alles umhüllte. Die Wolken am Himmel waren nur noch ein Hauch, fast wie Pinselstriche, und im Hintergrund schimmerten die letzten Nebelschwaden wie ein Schleier über der Landschaft.

Die Bäume auf dem Hügel waren über und über mit Rauhreif bedeckt, jedes Ästchen trug eine frostige Verzierung. Das Licht war gedämpft, und der Kontrast zwischen dem kargen Boden und den schimmernden Ästen zog meinen Blick immer wieder magisch an.

Ich richtete meine Kamera auf die leichten Wellen des Feldes, die durch die Linien des Weizens noch stärker hervorgehoben wurden. Der Vordergrund zeigte das filigrane Zusammenspiel von Grün und Weiß, während der Horizont mit den Bäumen und den letzten Spuren des Nebels eine malerische Tiefe hinzufügte.

Als ich den Auslöser drückte, fühlte ich die stille Schönheit dieses schneelosen Winters. Der Nebel hatten die Landschaft in eine ganz eigene Pracht gehüllt – eine Erinnerung daran, dass der Winter nicht immer weiß sein muss, um magisch zu wirken.