Portrait

Luna im Feld

Der Nachmittag lag in warmem, goldenen Licht, als Luna durch das Feld streifte. Die Halme des jungen Roggens standen hoch und grün, um das Sonnenlicht einzusaugen und in sich zu bewahren. Luna, der schwarze Labrador, der beim Meggenhofener Theater anwesend war, schien wie ein Gast, der diesen Ort auf leisen Pfoten erkundet. Kaum sichtbar im dichten Grün, war sie doch präsent – eine lebendige Silhouette im Kontrast zur weiten, ruhigen Landschaft.

Ich wollte diesen Moment unbedingt festhalten. Also kniete ich mich nieder, um durch das Meer aus Roggen auf Augenhöhe mit ihr zu kommen. Plötzlich blieb sie stehen – ihr Blick ruhig, fast aufmerksam, als hätte sie etwas Unsichtbares gewittert. Die Abendsonne zeichnete feine Linien auf ihr Fell und verlieh den Halmen und Blättern eine fast durchsichtige Qualität, als würden sie selber lumineszieren.

Lunas Gesicht war klar und scharf umrissen, ihr Ausdruck konzentriert, als wüsste sie um die besondere Stille dieses Augenblicks. Der Kontrast zwischen ihrem tiefschwarzen Fell und dem leuchtenden Grün des Roggens war ein stilles Spiel aus Farben und Texturen – ein Hund, der nicht meiner war, aber für diesen kurzen Moment wie ein stiller Gefährte wirkte. Ein Klick der Kamera, und Luna blieb im Licht des Feldes gefangen, wie ein stilles, flüchtiges Bild, das Geschichten erzählt – von Sommertagen, von Ruhe, von einem Theaterhund, der in einer stillen Welt seinen eigenen kleinen Auftritt hatte.